Einen Hund zu halten ist nicht billig. Laut einer Analyse aus dem Jahr 2024 betragen die jährlichen Mindestkosten pro Hund in der Schweiz laut Berechnungen auf rund CHF 890, was monatlich etwa CHF 74 entspricht. Der grösste Teil davon entfällt mit CHF 65 pro Monat auf Futter – doch je grösser der Hund, desto höher diese Kosten.
Hinzu kommen Tierarztbesuche, Impfungen, Versicherungen, Pflegeprodukte und die Hundesteuer, die je nach Kanton zwischen CHF 75 und CHF 160 Franken jährlich beträgt. Was nicht eingerechnet ist: unerwartete Krankheiten, Unfälle, Ferien- oder Tagesbetreuung usw. Nach oben ist das Budget quasi unbegrenzt.
Ein Milliardengeschäft: Der Heimtiermarkt boomt
Viele Hundehalter investieren weit über das Nötigste hinaus – sei es für spezielle Nahrung, orthopädische Hundebetten oder gar GPS-Tracker für den Vierbeiner. Die Heimtierbranche profitiert kräftig von dieser Tierliebe: Der Umsatz im Schweizer Detailhandel für Haustiere und zoologischen Bedarf betrug 2022 rund CHF 821 Millionen – und wächst weiter.
Auch international zeigt sich der Trend: Die Fressnapf-Gruppe erzielte 2023 erstmals einen Umsatz von über EUR 4 Milliarden, mit einem Wachstum von 19 % ausserhalb Deutschlands. Auch Unternehmen wie Landi in der Schweiz setzen verstärkt auf Heimtierprodukte.
Hunde als Wirtschaftsfaktor
Und die Liebe zu den Haustieren zeigt sich nicht nur in emotionaler Verbundenheit, sondern auch in volkswirtschaftlicher Bedeutung. Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 beliefen sich die Ausgaben für Haustiere in Deutschland auf knapp EUR 11 Milliarden – das entspricht rund 0.32 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Man darf davon ausgehen, dass die Verhältnisse in der zwar kleinere, aber reicheren Schweiz ähnlich sind.
Global wird der Heimtiermarkt weiter wachsen. Laut Prognosen von Bloomberg könnte er bis 2030 auf über CHF 400 Milliarden ansteigen. Gründe dafür sind nicht nur die steigende Anzahl an Haustieren, sondern auch ein Wandel im Bewusstsein der Halterinnen und Halter: Qualität, Nachhaltigkeit und das Wohl der Tiere stehen immer stärker im Fokus.
Für Unternehmen in der Heimtierbranche ist das eine erfreuliche Entwicklung. Und während unsere Hunde sich über Leckerlis und ausgiebige Spaziergänge freuen, boomt das Geschäft mit den besten Freunden des Menschen weiter.
Hunde auf Wertpapieren
Hunde stehen seit Jahrhunderten für Loyalität, Schutz und Wachsamkeit. Gerade auf Anleihen und Aktien von Banken, Versicherungen oder Sicherheitsunternehmen wurden sie gerne als visuelle Botschaft eingesetzt. Die Idee dahinter: Wer in dieses Unternehmen investiert, kann sich sicher fühlen – so wie Frauchen oder Herrchen, deren Hund das Territorium beschützt.
The Fidelity Insurance Trust and Safe Deposit Comp., Aktie von 1877, Quelle: Stiftung Sammlung historischer Wertpapiere
Fidelity Insurance Trust & Safe Deposit Comp.
Die Fidelity Insurance, Trust & Safe Deposit Company wird 1866 in Philadelphia, Pennsylvania, gegründet. Sie bietet Versicherungsdienstleistungen an und führt Treuhandgeschäfte durch. Bemerkenswert ist, dass sie als zweite Bank in den USA Schliessfachdienste anbietet. Der Name Fidelity stammt vom lateinischen Wort "Fidelitas", was Treue und Verlässlichkeit bedeutet – zentrale Werte für eine Treuhand- und Versicherungsgesellschaft.
Auf ihren Aktienzertifikaten ist oft ein Hund abgebildet, der für Treue und Sicherheit steht. So auch hier auf der Aktie von 1877.
The Thomasville Shooting Club
Der Börsenmakler George W. Davis gründet im Jahr 1894 den Thomasville Shooting Club. Bereits seit den 1880er Jahren jagt Davis in der Region und erkundet zahlreiche Orte im Süden, bevor er sich schliesslich für Thomasville als den idealen Standort entscheidet. Zu den Mitgliedern des exklusiven Clubs gehören prominente Familien wie die Colgates, Drexels und Biddles. Im Laufe der Zeit pachtet der Club beeindruckende 60.000 Acres Land und bleibt fast bis 1960 in Betrieb.
In Jagdgesellschaften sind Hunde unverzichtbare Partner, die bei der Spurensuche und dem Apportieren helfen. Die Darstellung eines Hundes auf den Aktien symbolisiert die Bedeutung von Jagdhunden für den Club. Vermutlich gibt der Club Aktien heraus, um den Betrieb und die Instandhaltung der Anlagen zu finanzieren – wie die abgebildete aus dem Jahr 1924.
Anglo United Development Corporation Limited, Aktie von 1986, Quelle: Stiftung Sammlung historischer Wertpapiere
Anglo United Development Corporation
Die Anglo United Development Corporation Limited mit Sitz in Ontario, Kanada, gibt am 10. Oktober 1986 Aktien mit einer besonderen Vignette aus. Diese zeigt die griechische Jagdgöttin Artemis, begleitet von Windhunden.
Das Unternehmen geht aus Wayne Petroleums Ltd hervor und ist vermutlich in der Erdölbranche tätig. Die Darstellung von Windhunden auf den Wertpapieren symbolisiert Schnelligkeit, Präzision und Wachsamkeit – Eigenschaften, die Vertrauen bei Investoren stärken sollen. Die Wahl der Jagdgöttin steht möglicherweise für den Schutz von Ressourcen oder einen dynamischen Geschäftsansatz, ohne direkten Bezug zur tatsächlichen Tätigkeit des Unternehmens.
Farmers Deposit National Bank
Auch die Farmers Deposit National Bank aus Pittsburgh, Pennsylvania, nutzt das Bild eines Hundes als Symbol für Treue, Schutz und Wachsamkeit. Dieses Motiv ist von ihrem berühmten Bankhund Prince inspiriert, einem weissen Bullterrier, der in den 1890er Jahren ein fester Bestandteil der Bank ist.
Prince wird ursprünglich dem Kassierer und späteren Präsidenten der Bank, Thomas Hartley Given, geschenkt und entwickelt sich schnell zum Maskottchen der Institution. Er bewegt sich frei in den Bankräumen, ist bei Kunden beliebt und wird zum Sinnbild für die Werte der Bank. Sein Andenken bleibt lange erhalten: Prince ziert Schecks, Kalender, Briefpapier und sogar die Aktien der Bank.