Das Finanzmuseum und die Generation Z

Das Finanzmuseum und die Generation Z

Mit kreativen und zielgruppengerechten Inhalten spricht das Schweizer Finanzmuseum die Generation Z auf TikTok an. Dank einer innovativen Herangehensweise, bei der Lernende eigenverantwortlich den Kanal betreuen, kann das Museum nicht nur die Besucherzahlen der 13- bis 18-Jährigen steigern, sondern hat auch den DigAMus Award 2024 Kategorie Social Media gewonnen.

In einer Welt, in der 47% der 15- bis 24-Jährigen, auch Generation Z genannt, TikTok und 82% Instagram mindestens gelegentlich nutzen, stehen Museen vor einer echten Herausforderung: Wie können sie diese Generation für sich gewinnen und ihr Interesse für das Museumsangebot wecken? Besonders schwierig ist es für Museen wie das Finanzmuseum, deren Themen auf den ersten Blick oft als staubig und trocken betrachtet werden. «Für uns als Finanzmuseum ist diese Hemmschwelle nochmals höher», sagt Andrea Weidemann, Leiterin des Schweizer Finanzmuseums.

Von Jugendlichen für Jugendliche

Museen müssen kreative Lösungen entwickeln, um die junge Generation, die viel Zeit online verbringt, auch physisch in ihre Räume zu locken. Hierbei ist eine zielgruppengerechte Ansprache entscheidend. Wir vom Finanzmuseum haben eine innovative Methode entwickelt, um die Jugend anzusprechen: Wir vermitteln unsere Finanzbildungs-Inhalte über TikTok auf unterhaltsame Weise und passen uns dabei den Trendthemen und dem Humor der Plattform an.

Um altersgerechte Inhalte zu erstellen, wird der TikTok-Kanal des Finanzmuseums nach dem Motto «von Jugendlichen für Jugendliche» eigenverantwortlich von Lernenden betreut. «Diese Herangehensweise führte zu einem beeindruckenden Anstieg der Besuchszahlen bei den 13- bis 18-Jährigen um 134% im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr», erklärt Weidemann. Die Posts berücksichtigen die Sprache, Interessen und Bedürfnisse der jungen Generation und sind in Schweizerdeutsch verfasst.

 

Finanzmuseum auf TikTok

Mit unseren Videos möchten wir jungen Menschen die Welt der Finanzen und unser Museum näher bringen. Die meisten Videos sind speziell für junge Menschen in der Ausbildung, damit sie einen Bezug zu uns herstellen können. Wir machen aber nicht nur Videos, in denen wir etwas erklären, sondern auch Videos, die die Trends von Tiktok aufgreifen und sie mit dem Alltag unserer Auszubildenden verbinden.

Erfolg bestätigt den Ansatz

Der Erfolg des Kanals zeigt sich nicht nur in den steigenden Besucherzahlen. Das Finanzmuseum gewann im September 2023 Silber in der Kategorie «Marketing to Youth» bei den Digital Communication Awards, hinter BMW Motorrad. Ein halbes Jahr später, im Mai 2024, wurde das Museum für seine Social Media Aktion auf TikTok mit dem DigAMus Award in der Kategorie «Social Media Aktion» ausgezeichnet. Diese Erfolge sind umso bemerkenswerter, da das Projekt ohne Agentur und mit null Budget realisiert wurde.

Das Beispiel des Finanzmuseums zeigt, dass auch scheinbar trockene Themen junge Menschen begeistern können, wenn sie auf die richtige Weise präsentiert werden. «Ein Ansatz kann der von uns gewählte sein, dass man eine Kommunikation 'von Jugendlichen für Jugendliche' wählt», rät Weidemann. Alternativ hilft es, mit Fokusgruppen oder jungen Mitarbeitern die Inhalte zu spiegeln und zu hinterfragen, ob diese wirklich passend und interessant für die Zielgruppe sind. Soziale Medien und der digitale Raum bieten zahlreiche Möglichkeiten. Der digitale Auftritt eines Museums muss an die junge Generation angepasst sein und ihre Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigen.

DigAMus-Award

Der DigAMus-Award zeichnet besonders gelungene digitale Museumsangebote im deutschsprachigen Raum aus. Darunter fallen all jene Angebote, die sich an Besuchende von Museen richten und dabei digitale oder aber hybride (digital & analog) Vermittlungstools verwenden.

 

Das Schweizer Finanzmuseum hat in der Kategorie Social Media Aktionen gewonnen. 

Die Jury begründet ihre Wahl wiefolgt:

«Der DigAMus-Award 2024 in der Kategorie Social Media ging an das Schweizer Finanzmuseum für dessen Tik-Tok-Serie. Besonders hervorgehoben wurde die erfrischende und spielerische Art, komplexe Themen zu vermitteln sowie der Mut, die Verantwortung in die Hände von Auszubildenden zu legen. Dem Museum gelingt damit, die Gen Z zu erreichen und die Besucherzahlen in dieser Alterskategorie zu erhöhen. »

 

Website des Awards