«Geld wandelt sich von der Papier- zur digitalen Form und wird abstrakter. Wie beeinflusst das unseren Wertebegriff? Ist Reichtum allein auf finanziellen Besitz beschränkt? Oder wiegt sich das Materielle und das Immaterielle gegenseitig auf? Was ist von Wert, wenn die Grenzen zwischen materiellen und immateriellen Aspekten zunehmend verschwimmen? Stimmt ab, lasst uns Eure Meinung wissen!»
Mit diesem Einstiegstext begrüsste die partizipative Ausstellung "Von Wert" die Besucherinnen und Besucher direkt beim Betreten der Eingangshalle des Schweizer Finanzmuseums. An insgesamt sieben Stationen luden wir dazu ein, mittels Urnenabstimmung, auf Skalen oder auch durch Aufschreiben von eigenen Gedanken über den Wertebegriff zu reflektieren und die eigene Meinung mit uns zu teilen.
An den verschiedenen Stationen zählten wir zwischen 160-190 Personenstimmen.
Die Fragen und Resultate
Urnenabstimmung: Hast du heute Bargeld dabei?
Der Gebrauch von Bargeld ist rückläufig, andere Zahlungsformen wie Kredit-/Debitkarte oder mobile Zahlungslösungen gewinnen an Bedeutung.
Dennoch hatten bedeutend mehr Besuchende Bargeld dabei:
Ja: 129
Nein: 58
Werden digitale Werte in Zukunft ein höheren Stellenwert haben als Materielle?
Inzwischen gibt es rein digitiale Kunstwerke, Dienstleistungen oder rein digitale Produkte. Wir wollten wissen, ob diese in Zukunft noch mehr an Wert gewinnen werden. Die Besuchenden konnten via einem Klebepunkt auf der Skala frei wählen, ob sie zu einem klaren "Ja" oder "Nein" tendierten, oder sich eher in der Mitte orientierten.
Die Antworten auf der Skala sind sehr verteilt, mit einer leichten Tendenz zu Ja.
Ab welcher Klasse sollte das Thema «Geld» in der Schule unterrichtet werden?
Diverse Studien zeigen, dass Finanzbildung schon früh beginnen sollte. Gerade auch in Ländern mit hochentwickelten Finanzmärkten, wie der Schweiz, werden die Themen "Geld und Finanzen" jedoch häufig auf dem Lehrplan vernachlässigt.
Auch an dieser Station konnten die eigene Meinung via Klebepunkt kund getan werden.
Die Mehrheit der Besuchenden teilt die Meinung, dass das Thema "Geld" bereits früh in der Schule eine Rolle spielen sollte: Ein Grossteil der Punkte sind in den Klassen der Unterstufe zu finden.
Urnenabstimmung: Kann man heute noch durch Arbeit reich werden?
Die Kluft zwischen den Reichsten und den Ärmsten ist breiter denn je. Hat man überhaupt noch die Chance, mit Arbeit reich zu werden oder nur mittels Lottogewinn, wenn man nicht in eine reiche Familie hineingeboren wurde? Unser Publikum war der Ansicht, dass sich Arbeit weiterhin auszahlt:
Ja: 108
Nein: 68
Wie viel Geld brauchst du...?
Diese Station bestand aus drei Fragen, die wiederum via Klebepunkt auf einer Skala von CHF 25'000 bis CHF 175'000 beantwortet werden sollten:
- Wie viel Geld brauchst du im Jahr zum Leben?
- Wie viel Geld brauchst du im Jahr um glücklich zu sein?
- Wie viel Geld brauchst du pro Jahr im Rentenalter?
Die Antworten fallen sehr unterschiedlich aus, und es gibt einige einzelne Punkte, die weit über dem oberen Ende der Skala angebracht wurden. Es scheint keine Grenzen in der Höhe zu geben. Ballungen lassen sich bei allen drei Fragen im Bereich zwischen CHF 50'000 und CHF 100'000 feststellen.
Nicht ganz eindeutig ist ersichtlich, ob effektiv mehr Geld im Jahr von Nöten ist, um glücklich zu sein.
Interessanterweise beginnen die Angaben dazu, wieviel Geld für das Rentenalter benötigt wird erst ab CHF 50'000. Die Abstimmenden sind sich einig, dass im Alter ein gewisser Standard wichtig ist - und dieser scheinbar teurer ist, als in der momentanen Situation.
Urnenabstimmung: Reicht in Zukunft rein digitales Geld aus?
Die Bedeutung von Bargeld nimmt ab, digitale Zahlungsmethoden übernehmen. Aber können digitale Zahlungslösungen ohne Bargeld bestehen? Was passiert zum Beispiel bei Stromausfällen oder IT-Störungen? Wer hat überhaupt Zugang zu digitalem Geld und wer wird allenfalls ausgeschlossen? Zum Beispiel Menschen ohne Ausweis oder fester Wohnadresse. Eine Mehrheit der Besuchenden finden, rein digitales Geld reicht nicht.
Ja: 60
Nein: 108
Was macht dich reich? Was macht dich glücklich?
Die Abschlussfrage unserer partizipativen Ausstsellung war offen formuliert und liess spannende und vielfältige Antworten zu: Von der "Liebe" über "Essen (gutes)" bis hin zu "Dividenden" reichten die Antworten unserer Besuchenden.
Ebenfalls oft genannt waren Freunde und Familie, Reisen, Gesundheit - aber auch Geld.
Was hätten Sie uns an dieser Stelle hinterlassen? Was macht Sie glücklich?
Herzlichen Dank an alle unsere Besuchenden fürs Mitmachen! Wir erhielten spannende Einsichten und hoffen, auch umgekehrt etwas angeregt zu haben.