Der Zoo Basel – auch «Basler Zolli» genannt, eröffnet am 3. Juli 1874 als erster Tierpark der Schweiz. Heute gehört der Zoo als Institution fest zur Stadt und feiert sein 150-jähriges Bestehen. Der Zoo Basel wird als Aktiengesellschaft gegründet, wie auch andere Tierpärke. Der Grund liegt auf der Hand: Zoos haben erhebliche Kosten, für Tiere, Futter, Personal und vieles weitere. Bei der Gründung ist es denn auch das Ziel der Aktiengesellschaft, keine öffentlichen Gelder zu beanspruchen. Der Zoo soll weitgehend selbsttragend sein. Vor allem in der Anfangszeit ist die finanzielle Situation aber nicht rosig. Um die Attraktivität des Zoos zu steigern und mehr Einnahmen zu generieren, lässt man damals Zirkusunternehmen und Wandertruppen ihre exotischen Tiere präsentieren. Dem Zeitgeist entsprechend werden auch mehrfach Völkerschauen durchgeführt, die ordentlich Geld einbrachten. Eine weitere Anekdote: In der Anfangszeit beauftragt man reiche Basler Familie, von ihren Reisen exotische Tiere mit nach Hause zu nehmen.
Investition für die Zukunft
Moderne Zoos stehen vor der Herausforderung, artgerechte Lebensräume zu schaffen, die sowohl den Bedürfnissen der Tiere als auch den Erwartungen der Besuchenden gerecht werden. Die Frage, ob Zoos überhaupt noch zeitgemäss sind, steht schon länger im Raum. Der Zoo Zürich setzt mit der neuen Pantanal-Voliere ein beeindruckendes Beispiel. Diese riesige Anlage, die bis 2028 fertiggestellt werden soll, wird so gross wie die berühmte Masoala-Halle und ebenfalls immense Kosten verursachen. Die Schätzungen belaufen sich auf rund 52 Millionen Schweizer Franken, ähnlich wie bei der Masoala-Halle oder der Lewa-Savanne.
Die Pantanal-Voliere im Zoo Zürich
Die Pantanal-Voliere wird eine Fläche von 11.000 Quadratmetern umfassen und eine Höhe von 35 Metern erreichen. Diese beeindruckenden Dimensionen sind notwendig, um einen naturnahen Lebensraum zu schaffen, in dem Vögel in Schwärmen fliegen können. Die Voliere wird nicht nur verschiedenen Vogelarten, sondern auch anderen Tieren wie Tapiren und Ameisenbären ein Zuhause bieten. Der Bau dieser Anlage stellt eine logistische und technische Meisterleistung dar, die vier Jahre in Anspruch nehmen wird.
Zoos spielen eine wichtige Rolle im Artenschutz und der Erhaltung bedrohter Tierarten. Viele Zoos beteiligen sich aktiv an Zuchtprogrammen für gefährdete Arten und tragen so zur Erhaltung der Biodiversität bei. Sie bieten auch Bildungsprogramme und Informationen über Tiere und ihre Lebensräume, was dazu beiträgt, das Bewusstsein für Umwelt- und Naturschutzfragen zu stärken. Darüber hinaus können Zoos einen sicheren Raum bieten, um gefährdete Arten zu beobachten und zu studieren, was Forschung und Wissenschaft unterstützt.
Kritische Stimmen argumentieren, dass Zoos nicht artgerecht sind und das Wohlergehen der Tiere beeinträchtigen können. Trotz Bemühungen um artgerechte Haltung können Zoos den natürlichen Lebensraum der Tiere nicht vollständig nachahmen, was zu Stress, Verhaltensstörungen und einer verkürzten Lebenserwartung führen kann. Ausserdem können Zoos dazu beitragen, ein falsches Bild von Tieren zu vermitteln, da sie oft isoliert und aus ihrem natürlichen Umfeld heraus präsentiert werden. Kritisiert wird auch, dass die Priorität von Zoos oft bei der Unterhaltung und dem Profit liegt, anstatt beim Schutz und der Wohlfahrt der Tiere.
Nach dem Vorbild des Zoos in Antwerpen wird 1851 der Brüsseler Zoo gegründet, um der Bourgeoisie einen Erholungsort zu bieten und wissenschaftliches Interesse an Flora und Fauna zu wecken. Der Garten soll pittoreske Landschaften, Säle für Feste, zoologische und gärtnerische Sammlungen, Kunstausstellungen und wissenschaftliche Vorträge umfassen. Die Gesellschaft, die als Aktiengesellschaft konzipiert wird, soll zunächst 25 Jahre bestehen. Trotz anfänglicher Ambitionen und Beliebtheit des Zoos wird die Gesellschaft schlecht verwaltet, und finanzielle Missstände führen zu einem hohen Tiersterben und fehlenden Besuchenden. 1876 beschloss die Hauptversammlung der Aktionäre die Auflösung der Gesellschaft, die schliesslich 1880 von der Stadt Brüssel übernommen und in einen öffentlichen Park umgewandelt wurde – der heutige Park Léopold.
Der Zoologische Garten in Berlin erlangt weltweite Aufmerksamkeit, als der kleine Eisbär Knut 2006 geboren wird. Es ist die erste Eisbärengeburt im Berliner Zoo nach über 30 Jahren. Der Berliner Zoo, der am 1. August 1844 als erster öffentlicher Zoo in Deutschland eröffnet wird, ist heute noch eine gemeinnützige Aktiengesellschaft ohne Dividendenzahlung. Die ursprüngliche Finanzierung erfolgt durch eine Aktiengesellschaft, die 1845 gegründet wird. Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen kann der Zoo in den 1850er Jahren den Tierbestand erheblich erweitern. Dr. Heinrich Bodinus übernahm 1869 die Leitung und bringt den Zoo auf Weltniveau. Nach dem Bau des Aquariums 1911-13 können Aktionäre durch Zuzahlung freien Eintritt ins Aquarium erhalten. Unter der Leitung von Professor Klös, der ab 1956 Direktor war, wurde der Zoo restauriert und erlangte bis 1991 seine frühere Bedeutung zurück.
Die ersten Versuche zur Gründung eines Zoos in Portugal gehen auf den niederländischen Arzt Van der Laan zurück. 1883 lädt ein öffentlicher Gründungsausschuss zu einer konstituierenden Sitzung ein, bei der König Luis I. von Portugal seine Unterstützung zusagt und Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg zum Ehrenpräsidenten der Zoologischen Gesellschaft ernannt wird. Der Zoologische Garten wird am 28.05.1884 eröffnet. Die Aktien aus der zweiten Emission finanzieren 1904/05 den Umzug des Zoos in die Quinta das Laranjeiras. Das Papier dazu entwirft Anselmo Anturne de Carvalho, einem der renommiertesten portugiesischen Drucker und Graveure des 19. Jahrhunderts.
Auf Initiative von Caspar Garthe wird 1858 die „Actiengesellschaft Zoologischer Garten zu Cöln“ gegründet. Man erwirbt ein Gelände im Norden der Stadt. Anton Strauss gestaltet die Anlage, und Heinrich Bodinus wird erster Direktor des 1860 eröffneten Zoos. Der Tierbestand umfasst damals u.a. Affen, Dromedare, ägyptische Luchse (Rohrkatzen), Löwen und Antilopen, was eine Erweiterung des Geländes notwendig macht. Die ersten Gehege werden im maurischen Stil errichtet, und einige historische Gebäude, wie das Elefantenhaus, sind bis heute in Nutzung. Der 1914 eingeführte Pavianfelsen folgt der gitterlosen Tierpräsentation und bleibt eine Hauptattraktion des Zoos.